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djihad - Page 2

  • Eine jüdisch-muslimische Metzgerei in Paris

    Frankreichs multikulturelle Gesellschaft ringt um ein friedliches Miteinander. Eine Metzgerei in Paris zeigt schon seit langer Zeit, wie das Zusammenleben zwischen den Religionen funktionieren kann.

    Metzger schneidet Fleisch in Metzgerei in Paris; Foto: DW

    "Nun komm schon raus, Yaya", rufen die beiden marokkanischen Metzger ihrem Kollegen zu und prusten dabei vor Lachen. Der Algerier versteckt sich vor einem Reporter - und die Kunden im Laden lächeln nur. Yaya ist ganz offensichtlich als Spaßvogel im Laden bekannt.

    Es ist Freitagmorgen, und in nur einer Stunde wird die "Boucherie de l'Argonne" schließen. Dann begeben sich die hier arbeitenden Muslime zum Freitagsgebet, die Juden bereiten sich auf den Shabbat vor. Praktisch für alle, denn: Juden und Moslems arbeiten hier zusammen.

    "Die Zusammenarbeit läuft prima", sagt Philippe Zribi, ein aus Tunesien stammender Jude, dessen Eltern die Gründer der Metzgerei sind. Die Zribis haben extra einen Gebetsraum für ihre muslimischen Mitarbeiter eingerichtet. Manchmal essen alle zusammen zu Mittag. Die Sprache am Esstisch geht fröhlich durcheinander - mit vielen arabischen Nuancen aus den Heimatländern der Muslime.

    Boucherie de l´Argonne in Paris, Foto: DW

    Freitagnachmittags geschlossen: Die Boucherie de l´Argonne

    Das Pariser Geschäft der Zribis ist keine Selbstverständlichkeit in einer Stadt, die erst vor kurzem Opfer von tragischen, religiös-fanatisch motivierten Anschlägen wurde. Und in einer Stadt, in der sich die Berichte über antisemitische Zwischenfälle häufen. Die Metzgerei, ruhig gelegen an einer stillgelegten Bahnstrecke, zeichnet ein deutlich positiveres Bild: Das eines funktionierenden, interkulturellen Zusammenlebens. Und mehr noch. Das Geschäft steht stellvertretend für den Schmelztiegel des 19. Arrondissements. Im Nordosten der französischen Hauptstadt leben laut offiziellen Angaben rund 200.000 Menschen aus nicht weniger als 120 Ländern. Chinesische Gemüsestände gegenüber von afrikanischen Restaurants und türkische Imbissständen: Das 19. Arrondissement steht für Multi-Kulti.

    Auch Juden sind stark vertreten. Zwar führt Frankreich keine amtlichen Statistiken über die ethnische oder religiöse Zugehörigkeit seiner Bewohner, aber auf rund 30.000 bis 40.000 Einwohner mosaischen Glaubens dürfte es das "Neunzehnte" schaffen. Es ist eines der größten jüdischen Viertel Europas, sagt der stellvertretende Bürgermeister Mahor Chiche. Gleichzeitig leben viele Muslime hier, die hauptsächlich aus dem Maghreb stammen. "Das ist ein echter Mix, eine echte Patchwork-Gesellschaft", sagt Chiche, der für das 19. Arrondissement zuständig ist.

    Immer mehr Anschläge in Frankreich

    Längst nicht alle Franzosen teilen Chiches Meinung. Viele lehnen "Multi-Kulti" ab - und ziehen ihre ganz eigenen Schlussfolgerungen, was zu tun ist. Die Kriminalstatistik des Innenministeriums führt frankreichweit allein für 2015 rund 400 anti-muslimische Gewalttaten auf - dreimal so viele wie 2014. Antisemitische Vorfälle gab es gar 800. Seitdem vergangenen Monat ein kurdischer Jugendlicher einen Kippa-tragenden Juden in Marseille angegriffen hat, verzichten viele Juden lieber auf die traditionelle Kopfbedeckung. Zurückhaltung lautet das Motto. "Ich bin und bleibe pessimistisch", sagt Sammy Ghozlan, der das Nationale Büro gegen Antisemitismus in Paris leitet. Wie viele andere auch gibt er muslimischen Jugendlichen und den Rechtsnationalen die Schuld an den Attacken.

    Portraitfoto Mahor Chiche, Lokalpolitiker aus Paris, Foto: DW

    Mahor Chiche: "Es musste etwas passieren"

    Das 19. Arrondissement hat seine ganz eigenen Probleme. Die Kouachi-Brüder kamen von hier - jene Terroristen, die im Januar 2015 die Redaktion der Satirezeitung Charlie Hebdo stürmten, zwölf Menschen ermordeten und zwei Tage später selbst im Kugelhagel der Polizei starben. Sie hatten einem Extremistennetzwerk mit dem Namen "Buttes-Chaumont-Gang" angehört, benannt nach einem Park in dem Viertel. Gerade mal einen Kilometer entfernt liegt die Metzgerei "Argonne". "Einige junge Leute von hier sind nach Falludscha im Irak gegangen und als Selbstmordattentäter gestorben", berichtet Chiche. Diese Vorfälle lägen allerdings mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Das war eine Minderheit. Trotzdem machten diese Fälle allen hier klar, dass etwas passieren muss."

    Chiche ist überzeigt, dass die Vorfälle vor zehn Jahren dazu geführt haben, dass das Viertel früher als andere Teile Frankreichs Schritte unternommen hat, um Spannungen unter Jugendlichen abzubauen - genau solche Spannungen, unter denen andere Teile Frankreichs jetzt leiden. Selbst die Buttes-Chaumont-Gang sei hier letzten Endes komplett ausgehebelt worden, sagt Chiche. Antisemitische Vorfälle hätten im "Neunzehnten" abgenommen, auch wenn gerade in den Schulen noch viel erreicht müsse.

    Juden und Moslems Hand in Hand

    Rabbi Michel Serfaty sagt, Juden und Muslime würden inzwischen einander die Hände reichen. Er leitet eine jüdisch-muslimische Freundschaftsinitiative und weiß offensichtlich, wovon er spricht: "Viele sagen, sie können diese Art zu leben einfach nicht mehr ertragen, die ganzen Missverständnisse. Dieses Aufeinanderzugehen ist neu."

    Die Argonne-Metzgerei ist ein weiteres Beispiel für gelebte Verständigung. Und das auf ganz praktische Art. Das dem Betrieb verliehene Koscher-Zertifikat dient auch den Moslems, sagt Metzger Zribi: "Das wichtigste ist das ordnungsgemäße Schächten der Tiere". Dieser Brauch ist für die Einhaltung koscherer Essensregeln genauso wichtig wie für die Halal-Regeln.

    Boucherie de l´Argonne Paris, Foto: DW

    Ob Koscher oder Halal - in dieser Theke findet man beides

    In Sfax in Süd-Tunesien geboren, kam Zribi als Kleinkind in den Sechziger Jahren nach Paris. Seine Familie tat es vielen anderen nordafrikanischen Juden nach der Erlangung der Unabhängigkeit der Maghreb-Staaten gleich. Den Laden eröffnete sein Vater in den Achtziger Jahren, jetzt führt Zribi ihn mit einem seiner Brüder.

    Metzger Mustafa Makhoukh ist Moslem und stammt aus Oujda in Marokko. Seit 18 Jahren schon arbeitet er für die Zribis, der Laden ist seine "Familie", wie er sagt. "Mit Juden zu arbeiten ist gar kein Problem für mich", sagt auch der muslimische Metzger Abdel Haq, ebenfalls aus Oujda. "In Marokko haben wir schließlich auch mit Juden zusammengelebt." In einem Punkt sind sie sich mit ihrem jüdischen Chef einig: Schuld an den Spannungen im heutigen Frankriech ist vor allem eine jugendliche Generation, die nicht die gleiche, strenge Erziehung genossen hat wie sie selber.

    Juden kehren Frankreich den Rücken

    Die Konsequenzen sind im Laden spürbar. Immer häufiger kommen jüdische Kunden vorbei, um sich zu verabschieden. Sie gehören zu den Tausenden von französischen Juden, die in den vergangenen Jahren nach Israel emigriert sind. "Sie fühlen sich hier schlicht nicht mehr sicher", sagt Zribi ohne sich dabei zu rühren.

    Die Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 haben die Belegschaft der "Boucherie de l'Argonne" noch stärker zusammengeschweißt. Zribi hat zwei italienische Freunde verloren. Haq, der muslimische Kollege, hat zwar niemanden verloren, ist aber trotzdem noch immer von den Anschlägen geschockt. "Ich kann meinen Mitmenschen nur eins raten", sagt er. "Wenn ich merke, das der Mann neben mir im Café Jude ist - dann rede ich mit ihm. Wir müssen einfach aufeinander zugehen."

     

    DW, 28 février 2016, Elisabeth Bryant

  • Interfaith Lessons from a Paris Butter


    Philippe Zribi, far left, jokes with butchers Mostafa Makhoukh, center, and Abdel Haq at Boucherie de l’Argonne butcher’s STORE IN PARIS. Religion News Service photo by Elizabeth Bryant


    On Fridays, the Boucherie de l’Argonne closes early. Its Muslim workers head to afternoon prayers. The Jews prepare for Shabbat—a practical accommodation for staff sharing similar roots and cultural references.

    “We work well together,” says Philippe Zribi, a Tunisian-born Jew whose family runs the butcher’s store that employs eight people: three Jews, three Muslims and two Catholics.

    In a city still recovering from last year’s deadly extremist terror attacks, where national news is dotted with reports of anti-Semitism, the store tucked next to an abandoned railroad track offers a more positive face of interfaith relations.

    With an estimated 30,000 to 40,000 Jews living in the 19th arrondissement, the district is home to one of the largest Jewish neighborhoods in Europe, according to local Deputy Mayor Mahor Chiche. It also includes a sizable Muslim population that mostly hails from North and sub-Saharan Africa.

    “There’s a real mix, both socially and religiously,” says Chiche. “The older generation who lived together in Algeria, Tunisia or Morocco, they know each other. They speak Arabic, Hebrew and French. But the younger generation has a harder time getting to know each other. More work needs to be done there.”

    Across France, anti-Muslim acts tripled last year from 2014, to nearly 400, while anti-Jewish acts were double that number, according to Interior Ministry statistics.

    When a Kurdish teen attacked a Marseille Jewish teacher with a machete last month, some Jews opted to remove their yarmulkes and keep a low profile.

    “I remain pretty pessimistic,” says Sammy Ghozlan, who heads the National Bureau of Vigilance Against Anti-Semitism, a French watchdog group near Paris. Like many others, he blames the attacks on young Muslims and, to a lesser degree, the far right.

    Those incidents add to a broader, troubling picture of race and religion in France. A new IPSOS survey finds more than two-thirds of French Jews believe anti-Semitism has greatly increased over the past five years. More than one-quarter of all French surveyed said they had personally encountered insults and other problems with Muslims over the past year, according to the report commissioned by the French Judaism Foundation.

    The 19th has its own share of problems. The radicalized Muslim brothers Said and Cherif Kouachi, who gunned down a dozen people at the Charlie Hebdo magazine before dying in a hail of police gunfire, grew up in the district. They joined an extremist network known as the Buttes Chaumont gang, named after a neighborhood park about a mile from the Argonne butcher store.

    The gang was dismantled a decade ago, and Deputy Mayor Chiche says anti-Semitic acts have abated to about a dozen yearly.

    But some experts believe November’s Paris attacks have led to a greater understanding among mainstream Jews and Muslims.

    Rabbi Michel Serfaty, who heads a Jewish-Muslim friendship association, says Muslim groups are now reaching out to him. “This is new,” he says. “They’re saying they can’t continue living this way, with misunderstandings.”

    The Argonne butchery, where a photo of the late Lubavitcher Rabbi Menachem Schneerson is pasted near the cash register, offers another example of relations that work.

    A steady stream of customers arrives before closing time. Leontine Duobongo, from the Republic of the Congo, studies the cuts. Raised a Christian, she converted to Judaism a few years ago.

    “My boss is Jewish so I became Jewish,” she says.

    The store’s kosher certification also draws Muslims who keep similar halal dietary codes.

    A native of Sfax, in southern Tunisia, butcher Zribi moved to Paris as a toddler in the 1960s, his family joining the waves of North African Jews leaving their homelands after independence. In the 1980s, his father opened the store, which Zribi helps run with a brother.

    The Zribis have installed a prayer room for their Muslim employees. They sometimes lunch together. Conversations are sprinkled with the Arabic from their homelands.

    For butcher Mostafa Makhoukh, a Muslim from Oujda, Morocco, the Argonne store where he has worked for 18 years is now “family.”

    “Working with Jews isn’t a problem,” agrees another Muslim butcher, Abdel Haq, who also comes from Morocco. “When it comes to religion, each person has his own convictions,” he says.

    November’s indiscriminate assault on Paris nightspots has drawn Argonne’s staff closer together.

    Zribi lost two Italian friends. Haq, the Muslim butcher, says he lost nobody, but remains shaken by the killings.

    “The only lesson I can offer is not to be afraid of the other person,” he says. “If I find myself next to a Jew at a cafe, we’ll talk. We have to go toward the other.”

    (Elizabeth Bryant is an RNS correspondent based in Paris)

  • Un an après Charlie, des associations œuvrent pour le vivre-ensemble à Paris

    Il y a un an, 4 millions de personnes défilaient dans les rues des grandes villes de France pour rendre hommage aux victimes des attentats de Charlie Hebdo et de l'Hyper Cacher. Un pays debout, malgré le choc, uni contre la barbarie jihadiste, mais en plein questionnement.

    Comment des citoyens français ont-ils pu commettre de tels massacres au nom de la religion ? La fraternité, le vivre-ensemble sont-ils en voie de disparition en France ? Nous vous proposons un reportage dans le XIXe arrondissement de Paris, un quartier multi-ethnique qui compte une importante communauté juive et musulmane. C'est également là qu'habitaient des jihadistes français, dont les assassins de la rédaction de Charlie Hebdo, les frères Kouachi. Avant les attentats, les associations qui œuvrent pour le dialogue des cultures étaient déjà actives dans ce quartier, mais depuis, leur mission a pris une dimension nouvelle.

    FOCUS Une émission de France24 préparée par Patrick Lovett et Elom Toble.

    Par Christophe DANSETTE , Julien SAUVAGET

    http://www.france24.com/fr/20160111-paris-vivre-ensemble-19eme-arrondissement-attentats-charlie-hebdo-hypercacher

  • La société civile doit rester éveillée face à la menace terroriste

    L’arrestation d’un terroriste présumé à Toulon confirme encore une fois que la France est bien aujourd’hui menacée au quotidien par des organisations terroristes internationales ou des individus d’ores et déjà présents sur le territoire national.

    Les attentats de janvier 2015 ont d’ailleurs confirmé que désormais ce sont bien des jeunes français qui menacent la sécurité du pays.

    On est passé de l’hyperterrorisme du 11 septembre 2001, ou de Madrid du 11 mars 2004, à une menace terroriste diffuse - parfois faite d'amateurs ou loups solitaires - mais soutenue.

    Certes, avec Vigipirate, et Sentinelles, les français ce sont habitués à la présence de soldats devant les écoles, les lieux de réunions ou de cultes, mais la société civile n’a pas encore totalement intégrée que la menace terroriste est désormais partout.

    Il nous faut apprendre à vivre au quotidien avec cette menace. Se promener, faire ses courses, prendre le métro ou le train… sont autant d‘actes du quotidien qui pourraient faire de chacun d‘entre nous demain une cible.

    Bernard Cazeuneuve a annoncé ce 10 novembre que la DGI a procédé depuis le début de l'année à 370 interpellations et qu’un attentat avait été déjoué fin octobre à Toulon, il a eu raison.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Ce changement de communication du Ministère de l’intérieur - les chiffres des attentats déjoués ou arrestations de terroristes présumés sont rendus publiques - est salutaire.

    Cette transparence de la communication a le double mérite de montrer le travail important de nos services et de faire preuve de pédagogie vis-à-vis de l’opinion publique.

    Nos services de renseignements, les forces de sécurité et nos juges antiterroristes mènent le combat en premier front, mais la société civile doit comprendre qu’aujourd’hui chacun de nous est une cible potentielle mais aussi un acteur de la prévention.

    Comme l'a rappelé le Premier ministre Manuel Valls : la mobilisation des acteurs de la prévention et de la sécurité et la vigilance citoyenne doivent concourir à notre sécurité.