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antisémitisme - Page 2

  • Beispiel für gelebte Verständigung

    Jüdisch-muslimische Metzgerei in Paris

    Beispiel für gelebte Verständigung

    Frankreichs multikulturelle Gesellschaft ringt um ein friedliches Miteinander. Eine Metzgerei in Paris zeigt schon seit langer Zeit, wie das Zusammenleben zwischen den Religionen funktionieren kann. Aus Paris berichtet Elizabeth Bryant.

    "Nun komm schon raus, Yaya", rufen die beiden marokkanischen Metzger ihrem Kollegen zu und prusten dabei vor Lachen. Der Algerier versteckt sich vor einem Reporter - und die Kunden im Laden lächeln nur. Yaya ist ganz offensichtlich als Spaßvogel im Laden bekannt.

    Es ist Freitagmorgen, und in nur einer Stunde wird die "Boucherie de l'Argonne" schließen. Dann begeben sich die hier arbeitenden Muslime zum Freitagsgebet, die Juden bereiten sich auf den Shabbat vor. Praktisch für alle, denn: Juden und Muslime arbeiten hier zusammen.

    "Die Zusammenarbeit läuft prima", sagt Philippe Zribi, ein aus Tunesien stammender Jude, dessen Eltern die Gründer der Metzgerei sind. Die Zribis haben extra einen Gebetsraum für ihre muslimischen Mitarbeiter eingerichtet. Manchmal essen alle zusammen zu Mittag. Die Sprache am Esstisch geht fröhlich durcheinander - mit vielen arabischen Nuancen aus den Heimatländern der Muslime.

    Das Pariser Geschäft der Zribis ist keine Selbstverständlichkeit in einer Stadt, die erst vor kurzem Opfer von tragischen, religiös-fanatisch motivierten Anschlägen wurde. Und in einer Stadt, in der sich die Berichte über antisemitische Zwischenfälle häufen. Die Metzgerei, ruhig gelegen an einer stillgelegten Bahnstrecke, zeichnet ein deutlich positiveres Bild: Das eines funktionierenden, interkulturellen Zusammenlebens. Und mehr noch. Das Geschäft steht stellvertretend für den Schmelztiegel des 19. Arrondissements. Im Nordosten der französischen Hauptstadt leben laut offiziellen Angaben rund 200.000 Menschen aus nicht weniger als 120 Ländern. Chinesische Gemüsestände gegenüber von afrikanischen Restaurants und türkische Imbissständen: Das 19. Arrondissement steht für Multi-Kulti.

    Auch Juden sind stark vertreten. Zwar führt Frankreich keine amtlichen Statistiken über die ethnische oder religiöse Zugehörigkeit seiner Bewohner, aber auf rund 30.000 bis 40.000 Einwohner mosaischen Glaubens dürfte es das "Neunzehnte" schaffen. Es ist eines der größten jüdischen Viertel Europas, sagt der stellvertretende Bürgermeister Mahor Chiche. Gleichzeitig leben viele Muslime hier, die hauptsächlich aus dem Maghreb stammen. "Das ist ein echter Mix, eine echte Patchwork-Gesellschaft", sagt Chiche, der für das 19. Arrondissement zuständig ist.

    Hinter der Theke der Argonne-Metzgerei; Foto: DW
    Praktisch für alle: Die Boucherie de l´Argonne hat Freitagnachmittags geschlossen, denn die hier arbeitenden Muslime gehen zum Freitagsgebet, die Juden bereiten sich auf den Shabbat vor. Die von Juden gegründete Metzgerei hat auch einen Gebetsraum für die muslimischen Mitarbeiter.

    Immer mehr Anschläge in Frankreich

    Längst nicht alle Franzosen teilen Chiches Meinung. Viele lehnen "Multi-Kulti" ab - und ziehen ihre ganz eigenen Schlussfolgerungen, was zu tun ist. Die Kriminalstatistik des Innenministeriums führt frankreichweit allein für 2015 rund 400 anti-muslimische Gewalttaten auf - dreimal so viele wie 2014. Antisemitische Vorfälle gab es gar 800. Seitdem vergangenen Monat ein kurdischer Jugendlicher einen Kippa-tragenden Juden in Marseille angegriffen hat, verzichten viele Juden lieber auf die traditionelle Kopfbedeckung. Zurückhaltung lautet das Motto. "Ich bin und bleibe pessimistisch", sagt Sammy Ghozlan, der das Nationale Büro gegen Antisemitismus in Paris leitet. Wie viele andere auch gibt er muslimischen Jugendlichen und den Rechtsnationalen die Schuld an den Attacken.

    Das 19. Arrondissement hat seine ganz eigenen Probleme. Die Kouachi-Brüder kamen von hier - jene Terroristen, die im Januar 2015 die Redaktion der Satirezeitung Charlie Hebdo stürmten, zwölf Menschen ermordeten und zwei Tage später selbst im Kugelhagel der Polizei starben. Sie hatten einem Extremistennetzwerk mit dem Namen "Buttes-Chaumont-Gang" angehört, benannt nach einem Park in dem Viertel. Gerade mal einen Kilometer entfernt liegt die Metzgerei "Argonne". "Einige junge Leute von hier sind nach Falludscha im Irak gegangen und als Selbstmordattentäter gestorben", berichtet Chiche. Diese Vorfälle lägen allerdings mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Das war eine Minderheit. Trotzdem machten diese Fälle allen hier klar, dass etwas passieren muss."

    Chiche ist überzeigt, dass die Vorfälle vor zehn Jahren dazu geführt haben, dass das Viertel früher als andere Teile Frankreichs Schritte unternommen hat, um Spannungen unter Jugendlichen abzubauen - genau solche Spannungen, unter denen andere Teile Frankreichs jetzt leiden. Selbst die Buttes-Chaumont-Gang sei hier letzten Endes komplett ausgehebelt worden, sagt Chiche. Antisemitische Vorfälle hätten im "Neunzehnten" abgenommen, auch wenn gerade in den Schulen noch viel erreicht müsse.

    Juden und Muslime Hand in Hand

    Rabbi Michel Serfaty sagt, Juden und Muslime würden inzwischen einander die Hände reichen. Er leitet eine jüdisch-muslimische Freundschaftsinitiative und weiß offensichtlich, wovon er spricht: "Viele sagen, sie können diese Art zu leben einfach nicht mehr ertragen, die ganzen Missverständnisse. Dieses Aufeinanderzugehen ist neu."

    Ein Kunde vor der Theke der "Boucherie de l´Argonne"; Foto: DW
    "Das wichtigste ist das ordnungsgemäße Schächten der Tiere": Ob Koscher oder Halal - in dieser Theke findet man beides und das dem Betrieb verliehene Koscher-Zertifikat dient auch den Muslimen als Hinweis für brauchtumsgerechte Schlachtung.

    Die Argonne-Metzgerei ist ein weiteres Beispiel für gelebte Verständigung. Und das auf ganz praktische Art. Das dem Betrieb verliehene Koscher-Zertifikat dient auch den Muslimen, sagt Metzger Zribi: "Das wichtigste ist das ordnungsgemäße Schächten der Tiere". Dieser Brauch ist für die Einhaltung koscherer Essensregeln genauso wichtig wie für die Halal-Regeln.

    In Sfax in Süd-Tunesien geboren, kam Zribi als Kleinkind in den Sechziger Jahren nach Paris. Seine Familie tat es vielen anderen nordafrikanischen Juden nach der Erlangung der Unabhängigkeit der Maghreb-Staaten gleich. Den Laden eröffnete sein Vater in den Achtziger Jahren, jetzt führt Zribi ihn mit einem seiner Brüder.

    Metzger Mustafa Makhoukh ist Muslim und stammt aus Oujda in Marokko. Seit 18 Jahren schon arbeitet er für die Zribis, der Laden ist seine "Familie", wie er sagt. "Mit Juden zu arbeiten ist gar kein Problem für mich", sagt auch der muslimische Metzger Abdel Haq, ebenfalls aus Oujda. "In Marokko haben wir schließlich auch mit Juden zusammengelebt." In einem Punkt sind sie sich mit ihrem jüdischen Chef einig: Schuld an den Spannungen im heutigen Frankriech ist vor allem eine jugendliche Generation, die nicht die gleiche, strenge Erziehung genossen hat wie sie selber.

    Juden kehren Frankreich den Rücken

    Die Konsequenzen sind im Laden spürbar. Immer häufiger kommen jüdische Kunden vorbei, um sich zu verabschieden. Sie gehören zu den Tausenden von französischen Juden, die in den vergangenen Jahren nach Israel emigriert sind. "Sie fühlen sich hier schlicht nicht mehr sicher", sagt Zribi ohne sich dabei zu rühren.

    Die Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 haben die Belegschaft der "Boucherie de l'Argonne" noch stärker zusammengeschweißt. Zribi hat zwei italienische Freunde verloren. Haq, der muslimische Kollege, hat zwar niemanden verloren, ist aber trotzdem noch immer von den Anschlägen geschockt. "Ich kann meinen Mitmenschen nur eins raten", sagt er. "Wenn ich merke, das der Mann neben mir im Café Jude ist - dann rede ich mit ihm. Wir müssen einfach aufeinander zugehen."

    Elizabeth Bryant

    © Deutsche Welle 2016

  • Eine jüdisch-muslimische Metzgerei in Paris

    Frankreichs multikulturelle Gesellschaft ringt um ein friedliches Miteinander. Eine Metzgerei in Paris zeigt schon seit langer Zeit, wie das Zusammenleben zwischen den Religionen funktionieren kann.

    Metzger schneidet Fleisch in Metzgerei in Paris; Foto: DW

    "Nun komm schon raus, Yaya", rufen die beiden marokkanischen Metzger ihrem Kollegen zu und prusten dabei vor Lachen. Der Algerier versteckt sich vor einem Reporter - und die Kunden im Laden lächeln nur. Yaya ist ganz offensichtlich als Spaßvogel im Laden bekannt.

    Es ist Freitagmorgen, und in nur einer Stunde wird die "Boucherie de l'Argonne" schließen. Dann begeben sich die hier arbeitenden Muslime zum Freitagsgebet, die Juden bereiten sich auf den Shabbat vor. Praktisch für alle, denn: Juden und Moslems arbeiten hier zusammen.

    "Die Zusammenarbeit läuft prima", sagt Philippe Zribi, ein aus Tunesien stammender Jude, dessen Eltern die Gründer der Metzgerei sind. Die Zribis haben extra einen Gebetsraum für ihre muslimischen Mitarbeiter eingerichtet. Manchmal essen alle zusammen zu Mittag. Die Sprache am Esstisch geht fröhlich durcheinander - mit vielen arabischen Nuancen aus den Heimatländern der Muslime.

    Boucherie de l´Argonne in Paris, Foto: DW

    Freitagnachmittags geschlossen: Die Boucherie de l´Argonne

    Das Pariser Geschäft der Zribis ist keine Selbstverständlichkeit in einer Stadt, die erst vor kurzem Opfer von tragischen, religiös-fanatisch motivierten Anschlägen wurde. Und in einer Stadt, in der sich die Berichte über antisemitische Zwischenfälle häufen. Die Metzgerei, ruhig gelegen an einer stillgelegten Bahnstrecke, zeichnet ein deutlich positiveres Bild: Das eines funktionierenden, interkulturellen Zusammenlebens. Und mehr noch. Das Geschäft steht stellvertretend für den Schmelztiegel des 19. Arrondissements. Im Nordosten der französischen Hauptstadt leben laut offiziellen Angaben rund 200.000 Menschen aus nicht weniger als 120 Ländern. Chinesische Gemüsestände gegenüber von afrikanischen Restaurants und türkische Imbissständen: Das 19. Arrondissement steht für Multi-Kulti.

    Auch Juden sind stark vertreten. Zwar führt Frankreich keine amtlichen Statistiken über die ethnische oder religiöse Zugehörigkeit seiner Bewohner, aber auf rund 30.000 bis 40.000 Einwohner mosaischen Glaubens dürfte es das "Neunzehnte" schaffen. Es ist eines der größten jüdischen Viertel Europas, sagt der stellvertretende Bürgermeister Mahor Chiche. Gleichzeitig leben viele Muslime hier, die hauptsächlich aus dem Maghreb stammen. "Das ist ein echter Mix, eine echte Patchwork-Gesellschaft", sagt Chiche, der für das 19. Arrondissement zuständig ist.

    Immer mehr Anschläge in Frankreich

    Längst nicht alle Franzosen teilen Chiches Meinung. Viele lehnen "Multi-Kulti" ab - und ziehen ihre ganz eigenen Schlussfolgerungen, was zu tun ist. Die Kriminalstatistik des Innenministeriums führt frankreichweit allein für 2015 rund 400 anti-muslimische Gewalttaten auf - dreimal so viele wie 2014. Antisemitische Vorfälle gab es gar 800. Seitdem vergangenen Monat ein kurdischer Jugendlicher einen Kippa-tragenden Juden in Marseille angegriffen hat, verzichten viele Juden lieber auf die traditionelle Kopfbedeckung. Zurückhaltung lautet das Motto. "Ich bin und bleibe pessimistisch", sagt Sammy Ghozlan, der das Nationale Büro gegen Antisemitismus in Paris leitet. Wie viele andere auch gibt er muslimischen Jugendlichen und den Rechtsnationalen die Schuld an den Attacken.

    Portraitfoto Mahor Chiche, Lokalpolitiker aus Paris, Foto: DW

    Mahor Chiche: "Es musste etwas passieren"

    Das 19. Arrondissement hat seine ganz eigenen Probleme. Die Kouachi-Brüder kamen von hier - jene Terroristen, die im Januar 2015 die Redaktion der Satirezeitung Charlie Hebdo stürmten, zwölf Menschen ermordeten und zwei Tage später selbst im Kugelhagel der Polizei starben. Sie hatten einem Extremistennetzwerk mit dem Namen "Buttes-Chaumont-Gang" angehört, benannt nach einem Park in dem Viertel. Gerade mal einen Kilometer entfernt liegt die Metzgerei "Argonne". "Einige junge Leute von hier sind nach Falludscha im Irak gegangen und als Selbstmordattentäter gestorben", berichtet Chiche. Diese Vorfälle lägen allerdings mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Das war eine Minderheit. Trotzdem machten diese Fälle allen hier klar, dass etwas passieren muss."

    Chiche ist überzeigt, dass die Vorfälle vor zehn Jahren dazu geführt haben, dass das Viertel früher als andere Teile Frankreichs Schritte unternommen hat, um Spannungen unter Jugendlichen abzubauen - genau solche Spannungen, unter denen andere Teile Frankreichs jetzt leiden. Selbst die Buttes-Chaumont-Gang sei hier letzten Endes komplett ausgehebelt worden, sagt Chiche. Antisemitische Vorfälle hätten im "Neunzehnten" abgenommen, auch wenn gerade in den Schulen noch viel erreicht müsse.

    Juden und Moslems Hand in Hand

    Rabbi Michel Serfaty sagt, Juden und Muslime würden inzwischen einander die Hände reichen. Er leitet eine jüdisch-muslimische Freundschaftsinitiative und weiß offensichtlich, wovon er spricht: "Viele sagen, sie können diese Art zu leben einfach nicht mehr ertragen, die ganzen Missverständnisse. Dieses Aufeinanderzugehen ist neu."

    Die Argonne-Metzgerei ist ein weiteres Beispiel für gelebte Verständigung. Und das auf ganz praktische Art. Das dem Betrieb verliehene Koscher-Zertifikat dient auch den Moslems, sagt Metzger Zribi: "Das wichtigste ist das ordnungsgemäße Schächten der Tiere". Dieser Brauch ist für die Einhaltung koscherer Essensregeln genauso wichtig wie für die Halal-Regeln.

    Boucherie de l´Argonne Paris, Foto: DW

    Ob Koscher oder Halal - in dieser Theke findet man beides

    In Sfax in Süd-Tunesien geboren, kam Zribi als Kleinkind in den Sechziger Jahren nach Paris. Seine Familie tat es vielen anderen nordafrikanischen Juden nach der Erlangung der Unabhängigkeit der Maghreb-Staaten gleich. Den Laden eröffnete sein Vater in den Achtziger Jahren, jetzt führt Zribi ihn mit einem seiner Brüder.

    Metzger Mustafa Makhoukh ist Moslem und stammt aus Oujda in Marokko. Seit 18 Jahren schon arbeitet er für die Zribis, der Laden ist seine "Familie", wie er sagt. "Mit Juden zu arbeiten ist gar kein Problem für mich", sagt auch der muslimische Metzger Abdel Haq, ebenfalls aus Oujda. "In Marokko haben wir schließlich auch mit Juden zusammengelebt." In einem Punkt sind sie sich mit ihrem jüdischen Chef einig: Schuld an den Spannungen im heutigen Frankriech ist vor allem eine jugendliche Generation, die nicht die gleiche, strenge Erziehung genossen hat wie sie selber.

    Juden kehren Frankreich den Rücken

    Die Konsequenzen sind im Laden spürbar. Immer häufiger kommen jüdische Kunden vorbei, um sich zu verabschieden. Sie gehören zu den Tausenden von französischen Juden, die in den vergangenen Jahren nach Israel emigriert sind. "Sie fühlen sich hier schlicht nicht mehr sicher", sagt Zribi ohne sich dabei zu rühren.

    Die Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 haben die Belegschaft der "Boucherie de l'Argonne" noch stärker zusammengeschweißt. Zribi hat zwei italienische Freunde verloren. Haq, der muslimische Kollege, hat zwar niemanden verloren, ist aber trotzdem noch immer von den Anschlägen geschockt. "Ich kann meinen Mitmenschen nur eins raten", sagt er. "Wenn ich merke, das der Mann neben mir im Café Jude ist - dann rede ich mit ihm. Wir müssen einfach aufeinander zugehen."

     

    DW, 28 février 2016, Elisabeth Bryant

  • Paris butcher offers beacon of hope for interfaith ties

    As France deals with the aftermath of religiously motivated attacks, a small butcher shop in Paris employing both Muslims and Jews offers lessons on good interfaith relations. Elizabeth Bryant reports from Paris.

    A butcher at work at Boucherie de L'Argonne in Paris

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  • Paris Butcher Offers Lesson in Interfaith Ties

    Jean Aboucaya ponders over slabs of meat, laid out temptingly behind a wide counter.  The French Algerian has driven across Paris to shop with the guarantee his purchases meet Jewish dietary laws.

    “I’ve been coming here for years,” he says of the Boucherie de l’Argonne, located in the city’s northeastern 19th arrondissement.  “This is the best butcher in town.”

    It’s Friday morning.  In about an hour, the store will be shuttered.  Muslim employees will head to afternoon prayers.  The Jewish ones will prepare for Shabbat.

    “We work well together,” says Philippe Zribi, a Tunisian-born Jew whose family runs the shop.  Nodding towards his staff, mostly Muslims who, like himself, hail from North Africa, he adds, “We have a lot more in common than with other foreigners.”

    In a city still recovering from last year’s deadly Islamist attacks, and with news regularly peppered with reports of anti-Semitism, this kosher butcher under an abandoned railroad track offers a more positive face of interfaith relations.

    It also reflects the melting pot that defines the 19th arrondissement, where 200,000 residents represent no less than 120 nationalities.

    Jews, Muslims co-exist

    With an estimated 30,000-40,000 Jews living in the 19th, the district represents the largest Jewish population of any western European neighborhood, according to local Deputy Mayor Mahor Chiche.  It also hosts a sizeable Muslim population that mostly hails from North and sub-Saharan Africa.

    “There’s a real mix, both socially and religiously,” says Chiche, who is in charge of community relations in the 19th.

    Butcher Abdel Haq takes a question from a customer at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. ( L. Bryant/VOA)
    Butcher Abdel Haq takes a question from a customer at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. ( L. Bryant/VOA)

    “The older generation, who lived together in Algeria, Tunisia or Morocco, they know each other.  They speak Arabic, Hebrew and French, but the younger generation has a harder time getting to know each other.  More work needs to be done there.”

    Across the country, anti-Muslim acts tripled last year to nearly 400, according to France’s Interior Ministry.  Muslim associations say many more were not reported.  Anti-Jewish acts were double that number in 2015, although they were down slightly from the year before.

    “The first targets are synagogues and Jewish schools and centers,” says Sammy Ghozlan, who heads the National Bureau of Vigilance Against Anti-Semitism, a watchdog group.  “Now, with the army guarding them, of course there will be fewer attacks.”

    While official reports don’t mention the origins of the perpetrators, Ghozlan and many other Jews blame young, disaffected Muslims and, to a lesser degree, the far-right.

    Blaming community outsiders

    A new and unusually frank survey by the private IPSOS polling agency finds more than two-thirds of French Jews believe anti-Semitism has greatly increased during the past five years.  More than one-quarter of all French respondents said they had personally encountered insults and other problems with Muslims during the past year, according to the report commissioned by the French Judaism Foundation and published in a French newspaper Sunday.

    About 13 percent of respondents said there were too many Jews in the country, rising to 18 percent among Muslim respondents.

    Philippe Zribi (L) is seen with employees at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. (L. Bryant/VOA)
    Philippe Zribi (L) is seen with employees at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. (L. Bryant/VOA)


    But Deputy Mayor Chiche says Jewish-Muslim tensions have abated in recent years.  “In 2000, we had big incidents, like attacks on restaurants,” he says.  “Today, anti-Semitism exists, but you can walk around with a kippa [yarmulke] in the 19th without a problem.”

    French sociologist Michel Wieviorka says terrorist attacks have led to greater understanding among Jewish and Muslim communities.  

    “The real violence doesn’t come from the communities as such, but by individuals who are not part of their communities,” he says.

    A prominent French rabbi, Michel Serfaty, who works on expanding Jewish-Muslim dialogue, agrees.  Since the November attacks, a number of Muslim groups have been reaching out to him, he says.

    Coming together at Boucherie de l’Argonne

    Leontine Duobongo, from Congo-Brazzaville, hesitates over cuts at the meat counter.  Raised a Christian, she converted to Judaism a few years ago.

    The store’s kosher certification also draws many Muslim customers, Zribi says.  “Their biggest concern is for the meat to be properly drained of the blood,” he says of a custom also observed by Halal butchers, “and they know that’s the case here.”

    Meat is being prepared at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. (L. Bryant/VOA)
    Meat is being prepared at Boucherie de l'Argonne, in Paris, Feb. 3, 2016. (L. Bryant/VOA)


    A native of Tunisia, Zribi moved to Paris as a toddler in the 1960s, joining North African Jews leaving their homelands after independence.  In the 1980s, his father opened the butcher's shop that Zribi now runs with a brother.

    During lunch breaks, the butchers sometimes share meals.  The Zribi family has installed a prayer room for their Muslim employees.  Conversations are sprinkled with the Arabic from their homelands.

    Mustafa Makhoukh, a Muslim from Morocco, has been employed at the shop for 18 years, a job he said he got “by chance.”

    “We have good times and laughs,” he says. “It’s like a family.”

    “Working with Jews isn’t a problem,” says Muslim butcher Abdel Haq.

    “We lived with Jews in Morocco.  When it comes to religion, each person has his own convictions.”

    Last year’s terrorist attacks also draw the staff together.  The shootings and bombings were indiscriminate, killing a wide sampling of city residents.

    Butcher Zribi lost two Italian friends during the attacks.  Haq says he lost nobody, but remains shaken by the incident.

    “The only lesson I can offer is not to be afraid of the other person,” he says.  “If I find myself next to a Jew at a cafe, we’ll talk.  We have to go toward the other.”

    VOICE OF AMERICA, Lisa Bryant, 3 février 2016